Der Bergische HC hat eine der turbulentesten Saisons der Vereinsgeschichte hinter sich, die leider mit dem Abstieg in die 2.HBL abgeschlossen wurde. Dort soll der „Reset-Knopf“ gedrückt werden und mit einem umgekrempelten Kader die Mission „Wiederaufstieg“ in Angriff genommen werden.
Die Voraussetzungen waren vor der abgelaufenen Saison gut beim BHC, zumal man den 12. Platz der Vorsaison bestätigen wollte und dafür auch den Kader besaß. Mit Jamal Naji hatte man zudem einen jungen Trainer, der sich im deutschen Handball einen Namen als entwicklungsorientierter Trainer gemacht hat. Eine positive Entwicklung blieb jedoch in der abgelaufenen Saison aus, sodass Gerüchte die Runde machten, dass eine Kluft zwischen Trainer und Mannschaft vorhanden gewesen wäre. Die BHC-Führung reagierte und entließ Naji, um einen neuen Impuls zu setzen im Abstiegskampf. Den konnte man mit den drei neuen Verantwortlichen für den sportlichen Bereich (Arnor Thor Gunnarsson, Markus Pütz und Ex-Kapitän Fabian Gutbrod) spüren, jedoch reichten die 7:5-Punkte im Saisonschlussspurt leider nicht mehr für das rettende Ufer.
Der Abstieg hat somit zahlreiche Abgänge zur Folge. Mit Lukas Stutzke verließ der vielleicht namhafteste Spieler als Letzter die „Bergischen Löwen“ und wird kommende Runde für die „Recken“ aus Hannover auflaufen. Mit Peter Johannesson, Tim Nothdurft, Linus Arnesson, Frederik Ladefoged oder auch Isak Persson verließen schon vorher einige Nationalspieler den BHC und widmen sich neuen Aufgaben ab diesen Sommer. Der sportliche Leiter Fabian Gutbrod hatte reichlich zu tun, zumal er permanent für zwei Ligen planen musste.
Ihm gelang es, Stützen beim BHC zu halten wie zum Beispiel Christopher Rudeck oder den U21-Weltmeister Elias Scholtes. Aus der zweiten Liga konnte man sich zudem mit starken Linkshänder Johannes Wasielewski verstärken oder auch mit dem starken Torhüter Lukas Diedrich. Auf Linksaußen kann man zudem weiterhin die Künste des „Highlight-Spieler“ Noah Beyer zählen, und im Rückraum blieben zudem der trickreiche Eloy Morante Maldonado, der abwehrstarke Nationalspieler Djibril M'Bengue und auch der erfahrene Tscheche Tomas Babak. Auf Rechtsaußen holte man zudem von der MT Melsungen den talentierten Julian Fuchs, der letzte Saison noch an die HSG Wetzlar ausgeliehen war. Somit trifft „Fuchsi“ beim Linden Cup auf viele seiner ehemaligen Mannschaftskameraden. Den letzten Transfer vermeldete der BHC vor kurzem, als man Gerdas Babarskas für den linken Rückraum vom französischen Erstligisten Pays d’Aix UC verpflichtete. „Gerdas ist ein international erfahrener Spieler, der in Bietigheim bereits auch in der 2. Liga gespielt hat und nun nach sechs Jahren in der französischen ersten Liga den Weg zurück nach Deutschland gefunden hat. Er ist ein Verteidiger mit ganz viel Qualität und wird so im Innenblock 1:1 die Aufgabe von Lukas Stutzke übernehmen. Im Angriff spielt er im linken Rückraum und verfügt über Qualitäten im Tempospiel“, ließ Fabian Gutbrod verlauten.
Der ehemalige Rückraumspieler Gutbrod hat seine Arbeit somit gemacht, und ob diese auch von Erfolg gekrönt sein wird, kann man zum ersten Mal beim Linden Cup sehen, wenn der BHC auf den neuen Ligakontrahenten aus Hüttenberg und auf die „alten“ Konkurrenten HSG Wetzlar und TBV Lemgo trifft.
Abgänge im Sommer 2024: Tim Nothdurft (Rhein-Neckar Löwen), Peter Johannesson (GOG Gudme/DEN), Tom Bergner (GWD Minden, Alexander Weck (GWD Minden), Tobias Schmitz (TuS Opladen), Aaron Exner (Bergische Panther), Grega Krecic (Ziel unbekannt), Antoni Doniecki (Fenix Toulouse Handball / FRA), Tom Kare Nikolaisen (HØJ Håndbold/DEN), Linus Arnesson (HØJ Håndbold/DEN), Lukas Stutzke (TSV Hannover-Burgdorf), Frederik Ladefoged (Dinamo Bukarest/RUM), Isak Persson (Ziel unbekannt), Mads Andersen (Fredericia Håndboldklub/DEN)
(Text: Conrad Melle)
Turnierkader:
Tor: C. Rudeck, L. Diedrich, R. Babic
Rückraum: G. Babarskas, R. Granlund, S. Servos, M. Wolfram, E. Morante, D. M´Bengue, T. Babak, E. Scholtes, J. Wasielewski
Außen: N. Beyer, B. Masoud, Y. Fraatz, J. Fuchs, P. Gießelmann
Kreis: A. Seesing, J. Thiele, I. Santos, T. Gislason
Trainer: Markus Pütz, Arnor Gunnarson (Trainerteam 1. Saison)