Mit 29 Punkten und einem beachtlichen elften Platz, der am Ende der Saison verbucht werden konnte, spielte die HSG Wetzlar ihre zweitbeste Saison seit Umzug in die Rittal Arena. Bis dahin war es jedoch ein Weg, der mit vielen Stolpersteinen besät war. Schon zu Anfang der abgelaufen Spielzeit mussten die Grün-Weißen ein Verletzungspech kompensieren, das man in solch einem Ausmaße recht selten gesehen hat. Wichtige Stützen wie zum Beispiel Daniel Valo, Adnan Harmandic oder Dennis Krause mussten mehrere Wochen bis gar Monate aussetzen, so dass die Domstädter kurzerhand auf dem Transfermarkt tätig werden mussten. Beim Unterfangen, einen Ersatz für die Spielmacherposition zu finden, landete Wetzlar dann einen sensationellen Coup. Der zweifache Welthandballer Ivano Balic konnte verpflichtet werden und brachte einen noch nie dagewesenen Glamour in die mittelhessische Metropole. Doch der gebürtige Kroate musste sich zunächst noch akklimatisieren, so dass der Saisonstart wenig erfolgreich gestaltet werden konnte. Nach einer gewissen Eingewöhnungszeit kam die HSG immer besser ins Rollen und neben dem genialen Regisseur Balic blühten besonders die beiden jungen Rückraumakteure Steffen Fäth und Kent Robin Tönnesen förmlich auf. Linkshänder Tönnesen wurde sogar in das All-Star-Team berufen, und der wurfgewaltige Fäth entwickelte sich nicht nur zur tragenden Säule innerhalb der HSG Wetzlar sondern auch innerhalb der deutschen Nationalmannschaft. Neben Balic, der im Laufe der Saison die Chefrolle immer mehr übernahm, sind das Trainergespann Wandschneider/Camdzic als klare Väter des Erfolges zu sehen. Beide formten aus einem "Haufen", der durch Verletzungen und vielen Neuzugängen geprägt war, eine Mannschaft, die auch in der Spielzeit 2013/2014 wieder die "Großen" aus der Liga ärgern konnte. Für die kommende Saison hat sich das Transfer-Karussell natürlich auch in Wetzlar wieder gedreht. Den Verein verlassen werden Linksaußen Kevin Schmidt, der nach acht Jahren bei der HSG die Koffer packen muss, Daniel Valo, der die komplette Runde aufgrund eines Kreuzbandrisses ausfiel und auch Sprungwunder Tobias Reichmann, der sich dem europäischen Spitzenklub KS Kielce in Polen anschließen wird. Doch um namhaften Ersatz hat sich die Vereinsführung um Aufsichtsrat Martin Bender schon gekümmert. Auf der rechten Außenbahn wird in der kommenden Saison der Franzose Guillaume Joli für die Hessen auf Torejagd gehen. Joli ist hinter Luc Abalo der zweite Mann in der französischen Nationalmannschaft und konnte mit der "Equipe tricolore" 2010, 2014 die Europameisterschaft, 2011 die Weltmeisterschaft und 2012 den Olympiasieg in London gewinnen. Der 1.78 Meter große Joli verfügt nicht nur über reichlich Erfahrung, sondern besitzt auch ein trickreiches Wurfrepertoire, welches er bei seinem Ex-Club Dunkerque HBGL unter anderem auch vom Siebenmeter-Punkt unter Beweis stellte. Als Schmidt-Ersatz wirdMaximilian Holst vom TV Großwallstadt kommen, den Trainer Kai Wandschneider schon aus seiner Zeit in Dormagen gut kennt. Neben den beiden Neuzugängen konnte die HSG den Kontrakt mit dem "Handballvirtuosen" Ivano Balic um ein weiteres Jahr verlängern, so dass der Bero Linden-Cup zum ersten Mal einen Welthandballer vorstellen kann!
(Bild) Hinten von links: Jens Tiedtke, Kent Robin Tönnesen, Evars Klesniks, Kristian Bliznac, Carlos Prieto, Steffen Fäth, Sebastian WeberMitte von links: Guillaume Joli, Fabian Kraft, Tobias Hahn, Moritz Zörb, Ivano Balic, Christian Rompf, Florian Laudt, Adnan Harmandic, Maximilian HolstVorne von links: Stefan Rühl (Mannschaftsbetreuer), Marco Kettrukat (Mann-schaftsarzt), Thorsten Ribbecke (Athletiktrainer), Kai Wandschneider (Trainer), Magnus Dahl, Stefan Hanemann, Andreas Wolff, Jasmin Camdzic (Co- und Torwarttrainer), Frank Thiel (Mannschaftsarzt), Katharina Dietsch (Physiotherapeutin)